Leberegel beim Rotwild – Was Jäger wissen sollten
Der Große Amerikanische Leberegel (*Fascioloides magna*) ist ein eingeschleppter Parasit, der zunehmend Rotwild in Mitteleuropa befällt. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, wurde er durch Wildimporte nach Europa gebracht und breitet sich seitdem in Regionen wie dem Böhmerwald und Bayerischen Wald aus.
🔍 Lebensweise und Übertragung
- Der Parasit lebt in der Leber von Wiederkäuern und bildet dort Zysten.
- Die Eier gelangen über den Kot ins Freie und infizieren Wasserschnecken als Zwischenwirte.
- Rotwild nimmt die infektiösen Stadien beim Äsen auf feuchten Wiesen auf.
🦌 Auswirkungen auf Rotwild
- Rotwild ist ein geeigneter Endwirt: Der Körper kapselt den Parasiten in Zysten ein.
- Die Tiere zeigen meist keine Symptome – selbst bei starkem Befall.
- Dennoch kann die Leberfunktion beeinträchtigt sein, was die Kondition schwächt.
⚠️ Gefahr für andere Wild- und Haustiere
- Rehwild, Gamswild, Schwarzwild sowie Rinder, Schafe und Ziegen sind Fehlwirte.
- Bei ihnen wandert der Parasit unkontrolliert durch das Lebergewebe.
- Dies führt zu schweren Schäden und kann tödlich enden.
📍 Verbreitung und Monitoring
- Erste Nachweise in Bayern: 2019 im Nationalpark Bayerischer Wald.
- Seither wird die Ausbreitung wissenschaftlich überwacht.
- Jäger und Forstleute sind wichtige Partner im Monitoring.
🛡️ Was ist zu tun?
- Bei der Wildbrethygiene auf Leberegelbefall achten – besonders bei der Leber.
- Verdächtige Lebern nicht verwerten und melden.

