Unser Verein unterstützt bei der Anlage und dem Erhalt von Streuobstwiesen.
Hier Projekt Hunsrück von Volker Wengenroth.
Streuobstwiesen: Ein Schatz für Natur, Klima und Wasserspeicherung
Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Kulturlandschaften Mitteleuropas. Sie vereinen ökologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Wert in einzigartiger Weise. Neben ihrer Bedeutung als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten spielen sie auch eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt und der Klimaanpassung.
Ein Paradies für die Artenvielfalt
Streuobstwiesen bestehen aus hochstämmigen, weit verstreut stehenden Obstbäumen auf extensiv genutztem Grünland. Diese Kombination schafft ein Mosaik aus Lebensräumen für Insekten, Vögel, Fledermäuse und Kleinsäuger. Wildbienen und Schmetterlinge profitieren von der Blütenpracht im Frühjahr, während Vögel in den alten Bäumen brüten und höhlenbewohnende Arten wie Steinkauz und Siebenschläfer Unterschlupf finden.
Wasserspeicher und Erosionsschutz
Ein oft unterschätzter Wert der Streuobstwiesen liegt in ihrer Funktion als natürlicher Wasserspeicher. Durch ihre extensive Bewirtschaftung bleibt der Boden locker und kann große Mengen Wasser aufnehmen. Die Grasnarbe verhindert Erosion und sorgt dafür, dass Niederschläge nicht oberflächlich abfließen, sondern langsam in tiefere Bodenschichten einsickern.
Die Bäume selbst tragen zusätzlich zur Wasserspeicherung bei. Ihr Wurzelwerk dringt tief in den Boden ein und schafft Hohlräume, in denen Wasser gespeichert wird. Zudem reduzieren sie die Verdunstung, indem sie Schatten spenden und die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Dies hat gerade in Zeiten zunehmender Dürreperioden eine hohe Bedeutung für den regionalen Wasserhaushalt.
Klimaanpassung durch Streuobstwiesen
In Zeiten des Klimawandels gewinnen Streuobstwiesen an Bedeutung. Sie wirken als natürliche Klimaanlagen, indem sie die Umgebungstemperatur regulieren. An heißen Tagen bleibt es unter den Baumkronen kühler als auf freiem Feld. Zudem binden Bäume CO₂ und tragen so aktiv zum Klimaschutz bei.
Erhalt und Förderung von Streuobstwiesen
Trotz ihrer ökologischen und klimatischen Bedeutung sind Streuobstwiesen vielerorts gefährdet. Intensive Landwirtschaft, Flächenverbrauch und mangelnde Pflege führen dazu, dass immer mehr dieser wertvollen Biotope verschwinden. Um dem entgegenzuwirken, sind gezielte Schutzmaßnahmen nötig. Dazu gehören:
- Erhalt alter Bestände durch fachgerechten Schnitt und Nachpflanzung
- Förderung der extensiven Bewirtschaftung, z. B. durch Beweidung mit Schafen oder Rindern
- Schaffung neuer Streuobstwiesen, insbesondere in trockenen Regionen zur Verbesserung der Wasserspeicherung
- Bewusstseinsbildung für den Wert regionaler Obstsorten und nachhaltiger Nutzung
Fazit
Streuobstwiesen sind weit mehr als traditionelle Obstgärten – sie sind Hotspots der Biodiversität, wichtige Wasserspeicher und ein effektives Mittel zur Klimaanpassung. Ihr Erhalt und ihre Wiederherstellung sind entscheidend für eine nachhaltige Zukunft. Wer eine Streuobstwiese pflegt oder neu anlegt, leistet einen wertvollen Beitrag für Natur, Wasserhaushalt und Klima.